Auf Spurensuche

Schüler der Johannes-Kepler-Schule erkunden jüdisches Leben in Krakau und besuchen die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau
Bei der geführten Tour durch die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz.
Bei der geführten Tour durch die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz.

Ein ganzes Schulhalbjahr hatten sich die Zehntklässler des WPU-Kurses Geschichte auf die Fahrt nach Krakau und zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau vorbereitet. Die Spurensuche jüdischen Lebens in der NS-Zeit begann für die 23 Schüler aber bereits in Fulda. Der ehemalige jüdische Friedhof in der Rabanusstraße mit dem Gedenkraum im Hauptzollamt und die jüdische Gemeinde in der von Schildeck-Straße gehörten zu ihren ersten Exkursionszielen.

Für Geschichtslehrer Ingo Bartels, der die Schüler vorbereitete und auf der viertägigen Fahrt nach Polen begleitete, stand von Anfang an fest, dass die inhaltliche Planung von den Schülern weitestgehend  selbstständig übernommen werden sollte. Er stellte ihnen für eine stationenbezogene Vorbereitung Texte, Quellen, Bilder und Filmmaterialen zur Verfügung und unterstützte sie in ihrem Arbeitsprozess. Vor Ort in Krakau ließen die Schüler dann die Vergangenheit an acht verschiedenen Stationen wieder lebendig werden. Dazu gehörte u.a. Kazimierz, das alte jüdische Wohnviertel mit der Remuth Synagoge und dem jüdischen Friedhof. Das auf der anderen Seite der Weichsel gelegene ehemalige Getto Podgorze und das Fabrikgelände Oskar Schindlers. Die Stationenarbeit reichte bis in die Vorstadtsiedlungen von Krakau zum Appellplatz des einstigen Konzentrationslagers Plazów und dem Haus von Amon Göth.

Am zweiten Exkursionstag nahmen die Schüler an einer Führung durch das Stammlager des Konzentrationslagers Auschwitz teil. Das drei Kilometer entfernte, weitläufige Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers Birkenau, auf dem über eine Million Menschen aus ganz Europa ermordet wurden, erkundeten die Schüler mit ihrem Geschichtslehrer Ingo Bartels selbstständig.

Begleitet wurde das Geschichtsprojekt von fünf Schülern des Medienkurses unter der Leitung von Andreas Christ. Zurzeit arbeiten sie an einer filmischen Dokumentation der Studienfahrt, die nach Fertigstellung im Offenen Kanal Fulda und bei YouTube zu sehen sein wird.

Die 23 Schüler und 13 Kolleginnen und Kollegen der Johannes-Kepler-Schule, die ebenfalls an der Fahrt teilgenommen hatten, waren sich nach den vier Tagen einig: Dagewesen zu sein ist etwas anderes als nur darüber zu lesen.

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