„Leben online - Jugendliche und ihr Handy“

Die Johannes-Kepler-Schule lud zu einem Elterninformationsabend ein
„Leben online - Jugendliche und ihr Handy“
„Leben online - Jugendliche und ihr Handy“

Medienerziehung und informationstechnische Bildung werden seit vielen Jahren an der Johannes-Kepler-Schule ernst genommen. Zu dem Informationsabend „Leben online – Jugendliche und ihr Handy“ begrüßte Schulleiterin Karin Schneider am vergangenen Donnerstagabend Eltern und Interessierte in der Aula der Schule. Es gehe bei dieser Veranstaltung nicht um eine Dämonisierung moderner Medien, sondern um einen guten und zeitgemäßen Umgang mit ihnen, sagte Wolfgang Zoth, Pädagogischer Leiter, in seiner Anmoderation. Als Referenten standen der Medienexperte Felix Rudolph-von-Niebelschütz von Filmreflex und Axel von Donop von der Fachstelle für Suchtprävention des Diakonischen Werks in Fulda zur Verfügung. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse statt.

Die Sozialisation Jugendlicher werde heutzutage zu einem großen Teil über die digitalen Medien geleistet, sagte Rudolph-von-Niebelschütz. Die im Jugendalter schon immer wichtigen, aber auch konfliktreichen Themen wie Freundschaft, Streit, Liebe, Zugehörigkeit und die Frage nach dem „Wer bin ich?“ sind jedoch geblieben. Gleichwohl werden sie anders verhandelt. Das Smartphone spiele hier die wesentliche Rolle. Man habe seine Freunde immer dabei, sagte der Sozialpädagoge und Medienexperte augenzwinkernd. Das biete einerseits viele Vorteile, mache die Sache insgesamt aber nicht leichter. Der große Nachteil der digitalen Kommunikation liege in ihrem fehlenden Beziehungsaspekt. Missverständnisse seien so vorprogrammiert.

Cybermobbing, das absichtliche Beleidigen, Bloßstellen, Bedrohen oder Belästigen anderer sei ein unter Schülern verbreitetes Phänomen. Es lasse sich am besten durch Prävention in den Griff kriegen, riet von Donop. Was können Eltern hier tun? Interesse für den Medienkonsum der Kinder zu zeigen sei wichtig. Darüber hinaus sollten Eltern in ihrer Vorbildfunktion den eigenen Umgang mit Medien kritisch hinterfragen. Kindern und Jugendlichen alternative Freizeitmöglichkeiten anzubieten gehöre ebenso dazu. Wichtig sei auch ein Vertrauensverhältnis zum eigenen Kind, um als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

Schule sei bei dieser Problematik in gleicher Weise gefragt. Ein gutes Klassenklima, wertschätzende Kommunikation und die Stärkung des Selbstbewusstseins sollten als präventive Maßnahme von Lehrer/Innen gefördert werden. Im Akutfall müsse zu intervenierenden Maßnahmen gegriffen werde.

Der Experte verwies auch auf rechtliche Aspekte. Obwohl Cybermobbing selbst kein Straftatbestand ist, vereinigen sich darin einzelne Straftaten wie Beleidigung, Verleumdung, Nötigung oder die scheinbar harmlose Verbreitung von Bildern und Videos.

Das Netz stelle zu allen Themen umfangreiche Informationen zur Verfügung, klicksafe.de, eine EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz, biete sich besonders an.

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