Das Leben: high and low

Neuntklässler präsentierten Theaterprojekt
Johannes-Kepler-Schule

Das Ergebnis eines einjährigen, intensiven Arbeitsprozesses brachten Neuntklässler der Johannes-Kepler-Schule in einer 40-minütigen Darbietung unter der Überschrift „Das Leben: high and low“ in der vergangenen Woche auf die Bühne.

Bei dieser Theaterarbeit ging es in erster Linie um den Austausch persönlicher Erfahrungen, Ängste und Wünsche. Lediglich der thematische Rahmen war vom Netzwerk Suchtprävention Fulda vorgegeben: „sehnsüchtig“. Das zentrale Anliegen dieses langfristig angelegten Programms ist es, Methoden der Theaterpädagogik zu nutzen, um Kinder und Jugendliche zu stärken und zu motivieren, sich kritisch mit dem Thema Sucht auseinanderzusetzen.

Wie eng Sehnsucht und Sucht nebeneinander liegen, zeigten die 18 Schülerinnen und Schüler in beeindruckender Weise. Die Charaktere auf der Bühne legten ihre alltäglichen Sorgen, Ängsten, und Sehnsüchte in vielfältiger Weise offen. Leistungsdruck und Angst vor einer bevorstehenden Mathematikarbeit, Gruppendruck beim Feiern, das Streben nach dem vollkommenen Körper, die Angst, etwas Falsches zu sagen und übertriebene berufliche Ambitionen können in die Sucht führen. Tablettensucht – Spielsucht – Alkoholsucht. 

Die körperliche Präsenz der Darstellerinnen und Darsteller, ihr sprachlicher Ausdruck, gepaart mit Fantasie, Emotion und viel Bewegung, ließen die Arbeit zu einem lebendigen Kunstwerk werden. Toneinspielungen zu „Ich suche, brauche, möchte“ wurden ohne Worte, anhand eindringlicher Gestik und Mimik dargestellt. Auf aufwendige Requisiten und ein überladenes Bühnenbild wurde bewusst verzichtet. Allein die Botschaft zählte. Wenn am Schluss die 18 Schülerinnen und Schüler auf einer imaginären Linie zum Bühnenrand wanken, dann weiß der Zuschauer, dass die Sucht ihre Sicht verdunkelt hat.

Gelungen ist den Schülerinnen und Schülern des Wahlpflichtkurses „Theater“ diese Aufführung unter Anleitung der Theaterpädagogin Kathrin Schmincke von der Johannes-Kepler-Schule und der externen Tanzpädagogin Annika Keidel.

Zwei Tage nach der Premiere in der Schulaula fand eine öffentliche Vorstellung im Gemeindezentrum Neuhof statt. Zu Beginn hatte Schulleiterin Karin Schneider die anwesenden Ehrengäste, Eltern, Kollegen und Schüler begrüßt und sich dafür bedankt, dass der Schule auf ihrem Weg zum Zertifikat der gesundheitsfördernden Schule mit diesem Projekt des Netzwerks Suchtprävention ein wichtiger Baustein im Rahmen der pädagogischen Arbeit ermöglicht worden sei. Ausdrücklich nannte sie als Teilnehmer dieses Netzwerks den Caritasverband, das Diakonische Werk, das Polizeipräsidium Osthessen, die Stiftung „Jollydent“, das Staatliche Schulamt Fulda und das Kultusministerium. In einem Grußwort unterstrich der Werksleiter von K&S in Neuhof, Herr Keidel, dass man gerne seinen Beitrag als Sponsor leiste und sich dem Motto der Johannes-Kepler-Schule „Wir vermitteln Bildung“ anschließe. Burkhard Klug, der Sprecher des Netzwerks Suchtprävention dankte den Schülerinnen und Schüler und vor allem auch der Lehrerin Kathrin Schmincke und der Theaterpädagogin Annika Keidel für das großartige Projekt und kündigte an, dass für das kommende Jahr mit der Konrad-Zuse-Schule eine neue Projektschule gefunden worden sei.

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