Der Internet-Alltag von Kindern und Jugendlichen

Schülerinnen und Schüler werden über Risiken aufgeklärt
Johannes-Kepler-Schule
Schulleiterin Karin Schneider begrüßte den Experten für Jugendmedienschutz, Clemens Groß.

Medienexperte Clemens Groß kennt ihn genau, den Internet-Alltag von Kindern und Jugendlichen. Der Beauftragte des Hessischen Kultusministeriums und Ansprechpartner des staatlichen Schulamts Fulda für den Bereich Medien hatte bereits im März vor Eltern einen Vortrag zum Thema Jugendmedienschutz an der Johannes-Kepler-Schule gehalten. Jetzt informierte er an zwei Tagen Fünft- bis Achtklässler der Schule jeweils altersspezifisch zum gleichen Thema.

Die sich rasant entwickelnde Medientechnologie bringt Herausforderungen mit sich, die eine kompetente Begleitung Jugendlicher bei der Nutzung von Apps, Spielen, Websites und sozialen Netzwerken unbedingt erforderlich macht. „Dieser Herausforderung müssen und wollen wir uns als Schule stellen“, sagte Schulleiterin Karin Schneider.

Bei den jeweils ein- bzw. zweistündigen Informationsveranstaltungen für unterschiedliche Jahrgangsstufen ging es nicht darum, digitale Medien zu diskreditieren. Dem Medienexperten Groß ist es wichtig, Schülerinnen und Schüler zum kritischen Hinterfragen ihres Nutzungsverhaltens anzuleiten und ihnen Hintergrundwissen zu vermitteln, um Medien für sich selbst und ihren Schulalltag gewinnbringend einsetzen zu können.

Obwohl die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen mit großer Selbstverständlichkeit in der digitalen Welt zu Hause ist, wissen die meisten nur wenig darüber, wie man Gefahren von Datenmissbrauch, Kostenfallen und Cybermobbing aus dem Weg geht.

Groß gab umfassende Informationen dazu, wie digitale Kommunikation funktioniert und zu welchen Missverständnissen sie, insbesondere beim Chatten, führen kann. Der Referent spricht eine deutliche Sprache, wenn er den erstaunten Jugendlichen, die vor ihm sitzen, klarmacht, dass sie für WhatsApp eine Ware sind, deren Nutzerdaten gewinnbringend verkauft werden. Auch die (straf)rechtliche Seite führte er den Jugendlichen vor Augen. Die wenigsten wissen, dass sie beim Akzeptieren der AGBs dem Unternehmen weitgehende Rechte einräumen, die gegen das Gesetz zur Veröffentlichung und Weitergabe personengebundener Daten verstoßen.

Groß ist nicht nur Medienexperte, sondern auch Lehrer und verfügt über das nötige pädagogische und psychologische Wissen, um Schülerinnen und Schülern die Mechanismen aufzuzeigen, die sich hinter Verhaltensweisen wie Mobbing oder exzessivem Chatten verbergen.

Cybermobbing und Sexting waren weitere Themen, die auf dem Programm standen. Zum Abschluss gab es praktische Lösungsvorschläge zum Thema Internetsicherheit. Es ging darum, wie man kryptische Passwörter konstruiert und sich merkt, welche Sicherheitseinstellungen am Handy ein Muss sind und welche sicheren Alternativen es zu WhatsApp und Google gibt.

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