Theater „Mittendrin“

Theater „Mittendrin“

100 Schüler erlebten Theater „Mittendrin“ (Freies Theater Fulda) zum aktuellen Thema Fluchtgedanken.

Am 12.7. fand für einige Schüler der 8. und 9. Klassen aus der Haupt-, Realschule und dem Gymnasium eine besondere Theateraufführung in der Aula statt. „Eins, zwei, drei, jetzt! Eins, zwei, drei, jetzt!“ Einem Herzschlag gleich wird dieser Takt von beiden Schauspielerinnen auf die Koffer getrommelt, ehe sie erneut zum anderen Bühnenende fliehen. „Alle vier Sekunden muss irgendwo auf der Welt ein Mensch seine Heimat verlassen!“ Dies war nicht die einzige Erkenntnis, die unsere jugendlichen Zuschauer gewinnen konnten.

Auf der Bühne standen Stühle für die Schüler und mitten im Publikum schlüpften die Schauspielerinnen Barbara Gottwald und Jessica Stukenberg auf einer Art Laufsteg in über 20 verschiedene Rollen. Die moderne Inszenierung beschäftigte sich mit den Fragen: Heimat. Was ist das? Verlassen… Warum? Aus Zwang? Freiwillig? Neue Heimat…?

Die Jugendlichen wurden auf eine packende Spurensuche mitgenommen. Es kamen drei Personengruppen zu Wort: Die Heimatvertriebenen nach dem 2. Weltkrieg, die Gastarbeiter in den 60er Jahren und die Kriegsflüchtlinge heute. Aktuelles vermischte sich mit Vergangenem - die menschlichen Schicksale damals wie heute ähneln sich auf erschreckende Weise und führen vor Augen, dass Flucht und Vertreibung bzw. die Suche nach neuer Heimat ein Thema war und bleiben wird. Das Stück basiert auf authentischen Interviews mit den Betroffenen und gerade diese Authentizität zog die Schüler in ihren Bann.

Dies wurde auch in der Nachbesprechung deutlich. Einige Zitate von Schülern zum Schluss: „Ich glaube, man kann sich gar nicht richtig vorstellen, was diese Menschen mitgemacht haben.“ „Mir wurde klar, dass es eigentlich etwas Besonderes ist, in Frieden zu leben.“ „Mein Großvater ist damals auch vertrieben worden.“ „Seine Heimat verlässt man nicht einfach so!“

(Suann Faherty, Holger Wehrle)

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