Schule & Gesundheit

„Nicht wie der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt,

darauf kommt es an.“

Die Johannes-Kepler-Schule ist jetzt „Gesundheitsfördernde Schule“ 

„Gesundheit ist kein Zustand, keine Verfasstheit, ist kein Ideal und nicht einmal ein Ziel: Gesundheit ist ein Weg, der sich erschließt, indem man ihn geht und für andere gangbar macht.“

Diesen Gedanken hat vor einigen Jahren ein kluger Arzt und Hochschullehrer gesagt und damit knapp zusammengefasst, um was wir uns an der Johannes-Kepler-Schule bemühen: Gesundheitserziehung als einen Weg zu beschreiten, auf dem wir gemeinsam unterwegs sind.

Und heute sind wir besonders stolz, dass mit der Erteilung des Gesamtzertifikates „Gesundheitsfördernde Schule“ unsere Bemühungen gewürdigt werden.

 

Sehr geehrter Herr Ministerialrat Wolf Schwarz, verehrte Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler,

„Nicht wie der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an.“

Manche ordnen diesen Satz dem griechischen Philosophen Sokrates zu, andere sagen schlicht: Autor unbekannt, Aussage zutreffend. Zutreffend jedenfalls für unser Vorgehen an der Johannes-Kepler-Schule.

Seit vielen Jahren nehmen wir uns dieser vielfältigen Windströmungen und Herausforderungen der heutigen Zeit an und stellen uns ihnen.

Das war und ist unser gesellschaftlicher Auftrag.

Vieles von dem, was heute unter der Überschrift „Gesundheitsfördernde Schule“ zusammengefasst wird, hat eine lange Tradition an unserer Schule. Und für diese Segel gibt es Namen:

Bewegungsförderung und Wahrnehmung, Verkehrserziehung und Mobilitätbildung, Gewalt- und Suchtprävention, Ernährungserziehung spielten auch bei unseren Vorgängern eine große Rolle.

Ihnen sei an dieser Stelle auch gedankt, denn sie haben Segel gesetzt, bereits Formate entwickelt, die wir aufgreifen und weiterentwickeln konnten und damit die Fahrtrouten und Wege eröffneten, die wir heute gehen bzw. befahren: Und zwar gemeinsam.

Und wer gehört zu dieser Crew, um im Bild des Segelschiffes zu bleiben? Es sind sehr unterschiedliche Gruppen, nicht alle sitzen im Boot, andere begleiten diese Fahrt von außen. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt:

Unser Dank gilt dem Schulträger. Baulicher Zustand und sächliche Ausstattung sind wichtige Rahmenbedingungen für gesundes Arbeiten und gesundes Lernen (helle freundliche Räume, attraktives Raumangebot, technische Ausstattung). Natürlich ist auch das ein Prozess und immer wieder liegen neue Wünsche auf dem Tisch des Schulträgers. Aber das, was wir bekommen, kann sich sehen lassen!

Unser Dank gilt dem Staatlichen Schulamt: Prozessbegleitung, Beratung, Hilfestellung, auch durch Lob und Würdigung kam von Ihnen.

Unser Dank gilt den Partnern auf der kommunalpolitischen und politischen Ebene, den Bürgermeistern, dem Landkreis - v.a. auch mit dem „Jugendamt“-, den Partnern bei Vereinen und sozialkaritativen Einrichtungen (Malteser, Diakonie, Caritas, der DLRG, dem Förderverein der Schule). An vielen Stellen sind Sie für uns ganz konkret hilfreich: personell, finanziell, fachlich, sächlich. Danke, dass Sie mit uns unterwegs sind, unser Schiff helfen zu navigieren, die Segel aufzustellen und die Fahrt zu ermöglichen. Manche Projekte wären ohne Ihre Unterstützung nur schwer in Gang gekommen. Auch das verstehen wir unter Öffnung von Schule.

Lassen Sie uns noch kurz einen Blick auf die Segel werfen, die unser Schiff „Johannes-Kepler-Schule“ auf Kurs hält mit hoffentlich gesunden Schülerinnen und Schülern und einer gesunden Lehrerschaft. 

Da weht bisweilen ein rauer gesellschaftlicher Wind in den sozialen Medien und den digitalen Verführungen, die das Sehnsuchtspotenzial junger Menschen ausnutzen und statt Orientierung und Halt Desorientierung und Abhängigkeit anbieten. Unsere Angebote: erlebnisorientierte Tage für Fünftklässler, Schulsanitäter und Buslotsen, Jugend debattiert und Streitschlichter, vielfältige Berufsorientierungsangebote und Informations- und Projektveranstaltungen im Umgang mit WhatsApp und Co. Nicht die Dämonisierung ist angesagt, sondern der verantwortliche Umgang.

Vielfältig sind unsere Kooperationen mit Vereinen aus dem schulischen Umfeld und anderen Institutionen. Kurz umrissen: ein neues Profilangebot, alle Kinder sollen schwimmen können (Dank an die DLRG, die uns großzügig personell unterstützt), unser Spieleverleih in den Pausen, die Angebote im Ganztagsbereich, die Teilnahmen bei Jugend trainiert für Olympia, das Selbstverteidigungsangebot in den Abschlussklassen oder der die ganze Schule mobilisierende Spendenlauf für ein Waisenhaus in Mombasa seien an dieser Stelle genannt. Gutes für sich und andere tun. Veranstaltungen, die nachhaltig im Unterricht und im Jahresplan der Schule verankert sind.

Natürlich können wir nicht alles Schlimme verhindern. Dieser Tage geht ein juristisches Verfahren um den Tod einer ehemaligen Schülerin auf dem Neuhofer Bahnhof in eine abschließende juristische Runde. Aber Verkehrserziehung in einer Gemeinde am Rande eines Oberzentrums wie Fulda und einer Schülerschaft, die zu über 90 % als Fahrschüler diese Schule erreichen, steht ein ausgeprägtes Konzept gut an. Wir haben es: Mit den Buslotsen leisten wir einen wichtigen Beitrag. Sie unterstützen tagtäglich um die sichere Busbeförderung von Schülerinnen und Schülern, und das nachhaltig, wie wir immer wieder auch von der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft rückgemeldet bekommen. Darüber hinaus sind bei uns an Bord der ADAC, das osthessische Polizeipräsidium und auch die Bundespolizei. Und demnächst steht ein großer Verkehrssicherheitstag mit der Verkehrswacht an. Auch da versuchen wir Segel zu setzen und an Land Kooperationspartner beim Navigieren zu aktivieren. 

Süß, salzig, fettig, Fastfood und so vieles mehr. Wenn etwas Lernen behindern kann, dann wären das die Zutaten. An dieser Stelle auf das Ernährungsverhalten nicht mit Drohgebärden und Verboten zu reagieren – manchmal ist das gar nicht so einfach.

Schülerinnen und Schüler mitzunehmen auf den Weg der gesunden Ernährung, darum geht es uns. Und Unterstützung durch einen besonderen Eventtag wie den mit Stefan Marquard ist bestimmt eine gute Idee. Danach aber neu Erfahrenes in den Alltag zu übertragen und nachhaltig zu gestalten, darum bemühen wir uns: der Schulgarten, curriculare Verankerungen von gesunder Ernährung, Kontakte zum Biolandbauernhof, Änderungen im Verkaufsangebot der Kioske und den Getränkeautomaten, Erweiterungen des Mensaangebotes durch Snaks, die gesund, frisch und schmackhaft und von Schülerinnen und Schülern entworfen worden sind. Vielleicht gibt es ja auch demnächst Kaninchen an der Schule – klar nicht zum Verspeisen, aber um den Bezug zu Tieren als Mitgeschöpfen zu ermöglichen. Mit kreativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Schülerinnen und Schülern kann das gelingen.

Das sind in Kurzform die Segel unseres gesunden Schulschiffes, die wohl den Ausschlag für die Zuerkennung des Gesamtzertifikates gegeben haben. Und wir bleiben am Thema dran.

Seit Jahren steht auch die Lehrergesundheit auf der Agenda, die ja nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck ist. Die Anforderungen an unseren Beruf sind stetig gestiegen. Das ist kein Grund zur Klage, aber einer, kreativ und achtsam zu schauen, was zu tun ist. Mit dem Lehrerraum-prinzip versuchen wir eine Antwort auf diese Herausforderung. Wir sind unterwegs.

„Gesundheit ist kein Zustand, keine Verfasstheit, ist kein Ideal und nicht einmal ein Ziel: Gesundheit ist ein Weg, der sich erschließt, indem man ihn geht und für andere gangbar macht.“

Dem Kollegium, der Steuergruppe Gesunde Schule und ihrer Leiterin Ute Röhrig, den Verantwortlichen für die Teilbereiche Herrn Schmidt, Herrn Wehrle, Herrn Bartels, Frau Tödter, Krauser und Cybuslki, allen Schülerinnen und Schülern und dem Schulleitungsteam sei an dieser Stelle gedankt.